auch wenn ich schon am ersten tag arge zweifel daran hatte, ob die ganze sache wirklich alltagstauglich (für mich) sein würde, habe ich es doch ganz gut umgesetzt: mein erster tag als veganerin.
kaffee gab's aus mangel an sojamilch schwarz. macht zumindest wach. frühstück stellte auch noch kein problem dar: schwarzbrot, pflanzliche margarine, marmelade. alles noch ganz okay. die joghurts und die zwei packungen käse, die sich bis gestern noch in meinem kühlschrankfach tummelten, habe ich vorsorglich meiner mitbewohnerin untergeschoben.
doch dann kam die challenge, mittagessen in der mensa. auf dem speiseplan: rindergulasch, blumenkohlmedaillon und pasta mit paprika- oder bolognesesoße. na toll. gulasch fällt direkt raus. das medaillon wäre normalerweise meine wahl gewesen, allerdings stellte sich nun die frage, was wirklich drin war. blieben die nudeln mit paprikasoße. aber nudeln werden in deutschland leider sehr gerne mit ei gemacht. also was tun?
ganz alternativ blieb die salatbar. aber salat sollte es doch heute abend geben und eine warme mahlzeit am tag gehört eigentlich zu meinen grundsätzen. somit stand ich hungrig vor der essensausgabe und verfluchte meinen besuch in dieser gastronomischen einrichtung. gut, dass ich hier höchstens zwei mal im semester vorbeischaue.
letztendlich entschied ich mich für die blumenkohlgeschichte, dazu gabs kartoffeln, die zum glück nicht in butter geschwenkt waren. ob es nun wirklich 100%ig vegan war, kann ich leider nicht sagen, immerhin war es das vegetarische auswahlessen. aber an meinem ersten tag drücke ich mal ein äuglein zu und gebe mir selbst noch einen hauch von welpenschutz. immerhin habe ich den pudding, das einzig gute am mensaessen, links liegen gelassen.
erstes zwischenfazit: einfach wird das nicht, besonders beim auswärts-essen.
nach der mensa ging es zum einkaufen, schließlich sollte mein kühlschrank nicht länger die große stolperfalle sein. sojamilch, -pudding, -joghurt kenn ich schon und weiß auch, dass sie ihren tierischen brüdern und schwestern in nichts nachstehen. sogar vegane kekse konnte ich finden und natürlich schmecken sie gut, warum auch nicht? dazu gesellten sich noch hülsenfrüchte fürs eiweiss, soja-geschnetzeltes, die obligatorischen obst- und gemüserationen. all dies kostete mich ein kleines vermögen, aber es sollte einem ja schon was wert sein, sich gesund zu ernähren. doof ist nur, dass ich momentan gar nicht so sicher bin, ob das alles wirklich gesund ist. die einen (vornehmlich tierschützer, -liebhaber und selbst schon veganer) dienen mit dem mir einleuchtenden argument, dass milchprodukte für den menschlichen körper nicht gemacht sind und auch unwahrscheinlich schwer zu verwerten sind. wie gesagt, die ethik dieser ernährung sei hier ausnahmsweise mal nebensache. dagegen stehen studien, die beweisen, dass vegane ernährung zu kohlenhydratreich und eine ernährung ohne tierische fette auch nicht das gelbe vom ei sei.
in dem ganzen dschungel aus studien bin ich mittlerweile etwas verloren. probieren geht bei mir jetzt einfach mal über studieren. und an den spott meiner mitmenschen á la "und was bringt dir das jetzt?" hab ich mich nach einem tag auch schon erstaunlich gut gewöhnt.
nun gut, gleich gibts abendessen: salat mit roter beete (eisen!!!) und ein glas sojamilch (proteine!). alles in allem okay würde ich sagen.
aufgeben nach dem ersten tag wäre auch ziemlich schwach...
Montag, 9. Februar 2009
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